Max Kruse (34) ist seit November 2022 ohne Verein. Der frühere Nationalspieler spielte von Sommer 2020 bis Januar 2022 für Union Berlin, ehe er zum VfL Wolfsburg zurückkehrte. Dort sortierte man ihn zu Beginn dieser Saison aus disziplinarischen Gründen aus. Nach der Vertragsauflösung in der WM-Pause konnte der Stürmer keinen neuen Arbeitgeber finden. Auch auf Schalke hatte man über den Stürmer nachgedacht, verpflichten wollte ihn S04 aber nicht.
Max Kruse über Schalke-Interesse: "Möchte keine Namen nennen"
Am Sonntag ist der vereinslose Stürmer in der Sport1-Sendung „Doppelpass“ zu Gast. Das Interesse der Schalker wollte Kruse auf Nachfrage von Moderator Florian König nicht konkret bestätigen. "Ich möchte keine Vereinsnamen nennen", sagte der 34-Jährige, der jedoch andeutete, dass der Tabellenletzte Schalke ein Thema war. "Es gab Interessenten und Gespräche. Es waren auch ein, zwei Vereine dabei, die aktuell nicht so die Rolle spielen, die sie sich erhofft hatten."
Hinderungsgründe für einen Bundesliga-Wechsel seien meistens seine Präsenz in den sozialen Medien oder die möglichen Reaktionen innerhalb der betreffenden Vereine gewesen. „Einige hatten Angst davor, es zu machen.“
Schalke-Trainer Thomas Reis hatte sich vor kurzem offen zur Personalie Kruse geäußert. Ausschließlich sportliche Gründe hätten ihn dazu bewogen, einem Transfer nicht zuzustimmen. „Max Kruse ist eher unwahrscheinlich. Er hat große Verdienste und ich weiß, dass er ein sehr, sehr guter Fußballer ist. Aber trotzdem ist es ein anderer Spielertyp. Und wir haben gesagt, wir wollen ein bisschen Tempo reinbekommen“, sagte Reis in der Winterpause.
Im Doppelpass betonte Kruse, dass er nach wie vor die Qualität habe, um seine Bundesliga-Karriere fortzusetzen. Nicht immer würden jedoch sportliche Dinge bei der Beurteilung seiner Person eine Rolle spielen. Seine Karriere löste in der Talkrunde eine hitzige Diskussion aus. Kritik gab es von Bild-Journalist Alfred Draxler. Dieser warf ihm vor, dass er mit seinen acht Wechseln keine Vereinstreue bewiesen habe. "Sie tun dem Fußball nicht gut", sagte Draxler in Richtung von Kruse. Er kritisierte vor allem vor, dass Kruse im vergangenen Winter von Union Berlin zum "Werksklub" VfL Wolfsburg wechselte.
"Sie können ihre Meinung haben", entgegnete Kruse. Der 14-malige Nationalspieler räumte ein, dass der Wechsel "scheiße" war. Er rechtfertige seine Entscheidung jedoch. "Das Wirtschaftliche spielte beim Wolfsburg-Transfer eine große Rolle, dazu stehe ich. Zudem ging ich damals davon aus, mit Florian Kohfeldt zu arbeiten, zu dem ich in Bremen ein gutes Verhältnis hatte."
Stefan Effenberg stärkt Max Kruse den Rücken
Rückendeckung erhielt Kruse vom Sport1-Experten Stefan Effenberg. "Du hast der Bundesliga gutgetan", sagte der Ex-Nationalspieler. Kruse habe überall "performed und den Unterschied ausgemacht." Darüber hinaus lobte Effenberg Kruses offene Art, die häufig kritisiert wird. "Er ist ein Typ, von denen es nicht mehr viele gibt. Ich war ja auch so so. Alles andere ist im Fußball so weichgespült", befand Effenberg.